Gelungener Beginn
Mit der Walzer-Suite hat der Paladino-Verlag eine Werkausgabe von David Popper begonnen.
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David Popper (1843–1913) studierte am Prager Konservatorium bei Julius Goltermann und ist wohl einer der bedeutendsten Cellovirtuosen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zeitgenössische Kritiker verglichen sein Spiel mit dem des Violinvirtuosen Pablo de Sarasate. Von 1868 bis 1873 war er Solocellist an der Wiener Hofoper; ab 1886 unterrichtete er in Budapest an der 1875 von Franz Liszt gegründeten Königlich-Ungarischen Musikakademie (heute: Franz Liszt Musikuniversität). Er gilt als Begründer der ungarischen Cellistenschule.
Als Komponist ist er bis heute präsent: Seine Etüdensammlungen sind fester Bestandteil im Cellounterricht und mehrere seiner effektvollen Charakterstücke gehören zum Standardrepertoire. Der Paladino-Music-Verlag hat sich nun zum Ziel gesetzt die gesamten Kompositionen Poppers im Neustich zu veröffentlichen. Dabei bleiben die Partituren mit Poppers eigenen Aufführungshinweisen versehen, die Stimmen werden von international bekannten Interpreten redigiert.
Ein erstes Ergebnis dieser Reihe ist die vorliegenden Walzer-Suite op. 60. Es ist eines der umfangreicheren Werke Poppers: Auf eine Introduktion folgen fünf Walzer und ein ausladend-virtuoses Finale. Es ist kein reines Virtuosenstück, sondern gehobene Salonmusik, die die lyrischen Stärken des Cellos auskostet. Wie immer bei Popper ist auch der Klavierpart farbig-fantasievoll ausgestaltet. Ein schöner Anfang für die Neuedition dieser geistreichen Werke.
David Popper, Walzer-Suite op. 60 für Violoncello und Klavier, hg. von Martin Rummel, pm 0036, € 17.95, Paladino Music, Wien 2014