Spätbarocke Entdeckung

Die erste der sechs Sonaten für Violoncello und Continuo von Johann Sebald Triemer ist erhältlich.

Stillleben mit Cello, Ölgemälde von Pieter Claesz, 1623. Quelle: Musée du Louvre, wikimedia commons

Johann Sebald Triemer (1704–1756) wurde in Weimar geboren. Wir haben nur spärliche Informationen über sein Leben, es ist aber bekannt, dass er 1725 als Cellist Mitglied des Theaterorchesters in Hamburg war und von 1727 bis 1729 in Paris bei Joseph Bodin de Boismortier Komposition studierte. Danach lebte er in Holland, wo er 1756 in Amsterdam verstarb.

Um das Jahr 1741 wurden Triemers sechs Sonaten für Violoncello und Continuo veröffentlicht – etwa zeitgleich mit den Sonaten von Vivaldi und Marcello –, gerieten aber schon bald in Vergessenheit. Die Ponticello Edition hat nun die fünfsätzige erste Sonate op.1/1 in C-Dur neu herausgegeben.

Da die Solopartie die 4. Lage nicht übersteigt, eignet sich das Werk gut für pädagogischen Gebrauch und erzielt mit der effektvollen Mischung von empfindsamem Stil und Tanzcharakteren (Largo – Allegro – Cantabile (Siciliano-Rhythmus) – Tempo di Gavotta – Giga Allegro) auch im konzertanten oder kirchlichen Umfeld eine festliche Wirkung.

Die Continuo-Aussetzung besorgte Petra Marianowski. Über die Quellenlage zu Triemers Biographie und zur Überlieferungsgeschichte der Sonate gibt das umfangreiche Vorwort des Herausgebers Holger Best kompetent Auskunft.

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Johann Sebald Triemer: Sonata C-Dur op. 1/1 für Violoncello und Basso continuo, hg. von Holger Best, PON 1021, € 14.95, Ponticello Edition, Mainz 2015

Weitere Ausgaben sind vorgesehen oder liegen bereits vor.

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