Einfach zu spielende Konzerte

Neu erschienene Violakonzerte von Telemann und Vanhal, mit Solopartien, die sich bis in die 3. Lage bewegen.

Einladung zum Konzert? Foto: Kathryn Rotondo – flickr.com

Telemanns kammermusikalisches Doppelkonzert für zwei Bratschen mit Begleitung einer dritten Bratsche ist eine gute Gelegenheit für Gruppenunterricht. Da der Komponist bei Entstehung dieses Konzertes in Eisenach mit Bach, der damals in Weimar wirkte, befreundet war, setzte er an den Anfang des g-Moll-Mittelsatzes vier choralartige Säulen mit B-A-C-H in der Oberstimme und liess sich im anschliessenden Adagio inspirieren von Vivaldis chromatischer Ausdrucksstärke. Die beiden Ecksätze in B-Dur zeigen eine leicht zu spielende – nur bis 3. Lage – und gut liegende Munterkeit. Continuo-Partitur und Bassstimme vervollständigen die Ausgabe.

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Johann Baptist Vaňhal (1739–1813, tschechisch: Jan Křtitel Vaňhal) setzte sich mit dieser Umsetzung eines Cellokonzertes gegen die damals stiefmütterliche Behandlung der Bratsche ein. Das fröhlich bewegte Konzert ist mittelschwer und benötigt für den Solopart nur 1. bis 3. Lage. Die Fingersätze sind gut, aber unnötig reichlich beigefügt. Die vom Herausgeber geschaffenen Kadenzen sind bedeutend schwieriger als die Solostimme. Sie bewegen sich bis in die 6. Lage und benutzen zahlreiche Doppelgriffe; da könnte vereinfach werden. Insgesamt ist die Neuausgabe aber ein Glücksfall für die Violaspielerinnen und -spieler.

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Georg Philipp Telemann: Concerto B-A-C-H für 2 Solobratschen, Viola III (da braccio/da gamba) und B. c., Rekonstruktion von Klaus Hofmann, EW 1013, € 17.50, Edition Walhall, Magdeburg 2016

Jan Křtitel Vaňhal: Konzert C-Dur für Viola und Orchester, hg. von Vilém Blažek, Klavierauszug und Solostimme, BA 11531-90, € 14.95, Bärenreiter, Prag 2016

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