«La Suisse n’existe pas»
Bisher für Cello solo und Streichorchester erschienen, gibt es die «Suisse Suite» nun auch mit Klavier- oder Orgelbegleitung. Fabian Müller nimmt in seinem Stück Volkslieder auf und variiert sie.
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Ben Vautiers Slogan «La Suisse n’existe pas» über seinen Beitrag zur Weltausstellung von 1992 in Sevilla sollte dem Publikum vor Augen führen, dass eine vielfältige und facettenreiche Schweiz sehr wohl existiert.
Dies unterstreicht auch Fabian Müllers Swiss Suite. Ursprünglich für Cello solo und Streichorchester komponiert, ist nun eine Fassung für Cello und Klavier resp. Orgel erschienen. Die musikalische Tour de Suisse widerspiegelt die Vielseitigkeit der schweizerischen Volksliedtradition und beinhaltet acht sich kontrastierende Weisen aus den vier Sprachregionen. Der Komponist variiert und erweitert diese kunstvoll und fügt der ebenso dankbaren wie anspruchsvollen Cellostimme einen elegant gesetzten Klavierpart bei.
Die technischen wie musikalischen Anforderungen sind unterschiedlich: Während Lueget, vo Berg und Tal, Zäuerli, der Gomser Walzer oder Dormi, dormi bel bambin von überwiegend lyrischem Charakter und damit leicht zu bewältigen sind, enthalten das romanische Spottlied Donna, Donna ve a chà, der Emmentaler Hochzeitstanz, die Musette jurassienne Là haut, sur la montagne oder die Tessiner Monfrina Marianon mehrere virtuose Passagen, die den versierten Cellisten bestimmt Freude bereiten und ihre Wirkung beim Publikum nicht verfehlen werden.
Eine heitere Komposition, die aufgrund ihrer raffinierten Verarbeitung durchaus ernst zu nehmen ist. Die Ausgabe beinhaltet eine CD-ROM mit der Einspielung der Suite mit der Cellistin Pi-Chin Chien und dem Pianisten Benjamin Engeli und enthält zusätzlich die Orgelbegleitung als PDF-Datei.
Fabian Müller: Suisse Suite, für Violoncello und Klavier/Orgel, EH 11779, mit CD-ROM, € 29.80, Edition Hug, Zürich 2017