Moldau im Duett

Eine schöne Bearbeitung des sinfonischen Werks, die als kurze Einzelstücke oder zusammenhängende Konzertversion eingesetzt werden kann.

Die Warme Moldau, einer der beiden Quellflüsse. Foto: Ivo Lukačovič / wikimedia commons

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um eine Bearbeitung der schönsten Motive aus der Moldau für zwei Querflöten. Die Tondichtung ist Teil des sinfonischen Zyklus Mein Vaterland von Bedřich Smetana. Auch im Original beginnt die Moldau mit zwei Querflöten, die die sprudelnden Quellen symbolisieren, aus denen dann der grosse Strom entsteht. Zunächst wechseln sich die beiden Instrumente mit den Melodieabschnitten ab, bis dann die erste Stimme die grosse Kantilene spielt. Im zweiten Teil «Wälder – Jagd» imitieren die Flöten wirkungsvoll das markante, punktierte Horn-Motiv, das klanglich in Terzen und Sexten geführt wird. Auch die «Bauernhochzeit» nähert sich durch die dichte Setzweise der Sechzehntel dem Original. «Mondschein – Nymphenreigen» orientiert sich am Anfang ebenfalls am originalen Satz, wobei die Bearbeiterin Jennifer Seubel empfiehlt, bei den vielen Sechzehnteln auch mal einen für die Atmung auszulassen. Im fünften Teil «Der breite Strom der Moldau – Vyšehrad-Motiv» nennt sie als Alternative, einzelne Stellen eine Oktave tiefer zu spielen.

Das thematische Geschehen spielt sich weitgehend in der ersten Stimme ab, sodass sich anbietet, zwischen den Sätzen die Stimmen zu tauschen, dies vor allem, weil die zweite Stimme, die die Begleitstimmen des Orchesters ersetzt, eine Herausforderung darstellt. Die Autorin schlägt vor, die Teile entweder als kurze abgeschlossene Stücke oder im Zusammenhang als Konzertversion zu interpretieren. Diese schöne Bearbeitung ist eine Bereicherung des Duo-Repertoires und auch gut mit fortgeschrittenen Schülerinnen und Schülern spielbar.

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Bedřich Smetana: Moldau, für zwei Querflöten arrangiert von Jennifer Seubel, BA 10929, € 13.95, Bärenreiter, Kassel 

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