Jazz und Heavy Metal
George A. Speckert hat Jazzstücke aus seiner Heimat für zwei Violoncelli gesetzt, David Floer den Sound des Heavy Metal eingefangen.
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Die Grenzen zwischen E- und U-Musik im Musikunterricht und im Konzertbereich werden immer durchlässiger, die gegenseitige Beeinflussung der unterschiedlichen Musikstile ist eine Bereicherung. Die im Folgenden besprochenen Kompositionen für zwei Violoncelli tragen dieser Entwicklung Rechnung.
Der amerikanische Komponist George A. Speckert wurde 1951 in Missouri (USA) geboren, einem Zentrum der amerikanischen Jazzkultur. Das Heft The Roots of Jazz beinhaltet neben Arrangements von bekannten Ohrwürmern von Scott Joplin (The Entertainer), Arthur Harrington Gibbs (Runnin’ Wild) und Nick La Rocca (Tiger Rag) auch witzige Originalkompositionen von Speckert selbst. Beide Celloparts haben denselben Schwierigkeitsgrad und gehen nicht über die vierte Lage hinaus. Die Sammlung wird Schülern und Lehrern Freude bereiten und beim Publikum ihre Wirkung nicht verfehlen.
Die Heavy-Metal-Sonate Cantus von David Floer ist technisch anspruchsvoll und vereinigt Heavy-Metal-Rhythmik und -harmonik in der Form der klassischen dreisätzigen Sonate. Das Stück richtet sich an fortgeschrittene Cellisten und kombiniert ausgedehnte Kantilenen mit gitarrenartigen Rockgriffen. Wer den Heavy-Metal-Klang noch zusätzlich verstärken möchte, kann mit Effektgeräten wie Wah-Wah oder Klangverzerrern eine entsprechende Wirkung erzielen.
Einen Höreindruck des Stücks kann man sich auf Youtube verschaffen.
George A. Speckert: The Roots of Jazz für zwei Violoncelli, Ready to Play, BA 10649, € 14.95, Bärenreiter, Kassel 2019
David Floer: Cantus, Heavy-Metal-Sonate für zwei Violoncelli, Floer Music Verlag, Köln 2017, ISMN 979-0-700351-13-7