Frühromantisch

Mit einem Rondo alla polacca schliesst die dankbare, traditionellen Formen folgende Sonate F-Dur für Violoncello und Klavier von Friedrich Schneider.

Gedenktafel an Schneiders Geburtshaus. Foto: Nicholas-Nickleby / wikimedia commons

Friedrich Schneider (1786–1853), zu seinen Lebzeiten ein gefeierter Komponist, ist heute kaum noch bekannt. Von seinem umfangreichen, alle musikalischen Gattungen umfassenden Œuvre war dem 1820 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführten Oratorium Das Weltgericht op. 46 grosser und nachhaltiger Erfolg beschieden.

Scheider hinterliess eine Vielzahl an Kammermusikwerken. Die gross angelegte, viersätzige Sonate für Violoncello und Klavier F-Dur entstand im Jahre 1831, wurde jedoch nicht veröffentlicht. Die gefällige, frühromantische Klangsprache ist ein typisches Erzeugnis der Biedermeierzeit, vergleichbar mit der Cellosonate in E-Dur op. 19 von Franz Xaver Mozart.

Cello- und Klavierpart sind gleichwertig ausgestaltet, wobei den Ausführenden dankbare, wenn auch nicht hoch virtuose Aufgaben gestellt werden. Der Cellopart schöpft die klanglichen Möglichkeiten des Instruments in allen Registern optimal aus (Umfang der Cellostimme vom C bis zum ges2) und bietet sowohl prickelnde Laufpassagen als auch expressive Kantilenen. Die vier Sätze sind in den traditionellen Formen gehalten (1. Satz: Allegro moderato, F-Dur, Sonatenform / 2. Satz: Larghetto, Des-Dur, A-B-A-Liedform / 3. Satz: Scherzo, f-Moll / 4. Satz: Rondo alla polacca, F-Dur).

Die Urtext-Ausgabe enthält neben der Klavierpartitur zwei Cello-Solostimmen, eine ist unbezeichnet, die andere enthält Bogenstriche und Fingersatzvorschläge von Jürnjakob Timm.

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Friedrich Schneider: Sonate F-Dur op. posth. für Violoncello und Klavier, hg. von Nick Pfefferkorn, EB 32078, € 19.90, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden

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