«à Fanny H.» – Annäherung an Fanny Hünerwadel
Drei Aarauer Gymnasiastinnen haben einen Dokumentarfilm über die Lenzburger Komponistin gedreht.
Fanny Hünerwadel wurde 1826 in das wohlhabende Lenzburger Geschlecht Hünerwadel hineingeboren. Für eine Frau der damaligen Zeit war es nicht selbstverständlich, das Leben der Musik zu widmen, doch ihre kulturinteressierte Familie ermöglichte es ihr. Bereits in jungen Jahren entdeckte man ihre Begabung, besonders als Sängerin und Pianistin, und sie setzte ihre Ausbildung in Zürich beim Klaviervirtuosen Alexander Müller fort. In dieser Zeit kam sie in Kontakt mit Richard Wagner und traf auch auf andere Bekanntheiten der Musikwelt wie Franz Liszt, der ihr sogar das kurze Stück à Fanny H. widmete. Sie ging auf Reisen nach Paris, London und verbrachte längere Zeit in Italien, wo sie auch zu komponieren begann.
Fanny bewegte sich in den höchsten Gesellschaftsschichten, blieb dabei aber stets bodenständig und anspruchslos. In Rom erkrankte sie an Typhus und verstarb am 27. April 1854 mit nur 28 Jahren. Bei der Beerdigung erwiesen ihr zwei- bis dreihundert Menschen die letzte Ehre.
Hanna Siegel, Tabea Furrer und Jessica Berger haben sich im Rahmen ihrer Maturaarbeit an der Alten Kantonsschule Aarau intensiv mit der Sängerin, Pianistin und Komponistin Fanny Hünerwadel beschäftigt. Dabei entstand ein kurzer Dokumentarfilm, in dem die Biografie der Musikerin, ihre Werke und ihr Umfeld porträtiert werden. Obwohl Fanny Hünerwadel in ihrem zu kurzen Leben bereits internationale Erfolge feierte, kennt heute kaum noch jemand ihren Namen. Dies wollten die drei unbedingt ändern. Bei der Recherche lernten die Maturandinnen nicht nur viel über Fanny Hünerwadel selbst, sondern auch über die Geschichte Lenzburgs. Als Erweiterung ihres Projektes organisierten sie ein Konzert mit Stücken komponiert von Fanny Hünerwadel und der Filmvernissage des Dokumentarfilms.
Kontakt Jessica Berger: jessi.berger@outlook.com