Austausch und Schweizer Musik im Bundeshaus

Die Parlamentarischen Gruppen «Musik» und «Rock/Pop im Bundeshaus» trafen sich mit Mitgliedern der Musikverbände. In der Galerie des Alpes des Berner Bundeshauses bekamen sie viel Schweizer Live-Musik zu hören.

Das Jugendjazzorchester.ch überzeugte – auch mit «schrägen» Tönen. Foto: Hans Zogg

Nacheinander traten am 11. September 2024 das JugendJazzOrchester.ch, Eliane, Noah Veraguth (Pegasus), Marc Sway sowie Baschi auf und begeisterten die über 120 Anwesenden mit ihren Kurzauftritten. Der Einladung des Schweizer Musikrates (SMR) und des Verbandes der Schweizer Veranstaltenden (Swiss Music Promoters Association SMPA), welche die Sekretariate der beiden Parlamentarischen Gruppen führen, folgten rund 50 Parlamentarierinnen und Parlamentarier, Vertreterinnen des Bundesamts für Kultur sowie zahlreiche Vertreter von Musikverbänden und Musikschaffenden.

Grosse Herausforderungen

Authentisch und intim waren die exklusiven Live-Momente. Daneben wurden sich die Anwesenden aber auch der Wichtigkeit der Schweizer Musikbranche und ihres koordinierten Engagements für die Musik bewusst. In der zurzeit im Parlament behandelten Kulturbotschaft 2025 bis 2028 ist die Musik zwar berücksichtigt. Doch die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bleiben gross, damit die Rahmenbedingungen für Musikschaffende und Veranstaltende so gehalten bzw. gestaltet werden, dass der Nachwuchsförderung und der enormen Vielfalt, welche die Schweizer Musiklandschaft zu bieten hat, weiterhin Rechnung getragen werden kann.

Aktuell stösst der Entscheid des Nationalrates vom 11. September auf absolutes Unverständnis. Entgegen dem bundesrätlichen Antrag will er im Budget von Pro Helvetia 6.5 Millionen Franken streichen. Es bleibt zu hoffen, dass der Ständerat Gegensteuer gibt, damit die Kulturschaffenden nicht empfindlich getroffen werden. Neben der Mittelverteilung ist zudem generell entscheidend, dass das von Idealismus und Herzblut sowie von privater Risikobereitschaft geprägte Engagement in der Musikbranche nicht durch noch mehr Hürden untergraben wird.

Über die SMPA

In der Swiss Music Promoters Association (SMPA) sind die wichtigsten Schweizer Konzert-, Show- und Festivalveranstaltenden vereint. 2023 organisierten die gegen 50 Mitglieder in allen Landesteilen weitestgehend auf eigenes Risiko über 2000 Grossveranstaltungen für rund 5 Mio. Besucherinnen und Besucher. Die Veranstaltungsbranche ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Schweiz und sichert Arbeits- und Ausbildungsplätze. Die SMPA-Mitglieder bieten an ihren Veranstaltungen jährlich rund 23 000 freiwillig Helfenden eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Dazu kommt das starke Kulturengagement: Der Anteil der Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die für Veranstaltungen gebucht werden, nimmt stetig zu.

Über den Schweizer Musikrat

Der Schweizer Musikrat (SMR) ist der grösste und einflussreichste Interessenvertreter für den gesamten Musiksektor in der Schweiz. 55 Verbände aus dem gesamten Schweizer Musikwesen sind unter seinem Dach vereint. Er setzt sich für die Verbesserung der kultur- und bildungspolitischen Rahmenbedingungen für das Schaffen, Vermitteln, Verbreiten und Bewahren der Musik in ihrer ganzen Vielfalt ein. In Zusammenarbeit mit der Parlamentarischen Gruppe Musik organisiert er pro Session einen informativen Anlass für seine Mitglieder zu politisch relevanten Themen im Musikbereich. Sowohl für die Akteure und Akteurinnen der Schweizer Musikbranche als auch für die Parlamentsmitglieder ist dieser Austausch sehr wichtig.

Parlamentarische Gruppen zum Thema Musik

Es gibt drei Interessengruppen im Parlament, die sich der Musik annehmen (Quelle: Mitgliederverzeichnis Parlamentarische Gruppe, hg. Parlamentsdienste parlament.ch, Stand 2. September 2024):

Musik PGM: Präsident Stefan Müller-Altermatt, Sekretariat Schweizer Musikrat, 32 Mitglieder. Zweck: «Information und Diskussion über musikrelevante Themen mit Bezug zur Politik. Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Schweizer Musiksektors.
Zusammenarbeit mit den anderen kulturellen Parlamentsgruppen.»

Rock/Pop im Bundeshaus: Co-Präsidium Daniel Jositsch und Sandra Sollberger, Sekretariat Swiss Music Promoters Association SMPA,  38 Mitglieder. Zweck: «Vermittlung von Know-how in den Bereichen Live Entertainment, Musik, Kultur und Events zu Themen wie Quellensteuer, Prävention, Mehrwertsteuer, Urheberrecht/SUISA, Ticket-Zweitmarkt/Schwarzmarkt, Schall- und Laser (VNISSG), Sicherheit/Health & Safety, Ausbildung, Freiwilligenarbeit usw.»

Volkskultur & Volksmusik: Präsidentin Priska Wismer-Felder, Sekretariat IG Volkskultur,  61 Mitglieder. Zweck: «Schärfung des Bewusstseins für Volkskultur & Volksmusik»

 

Foto: Hans Zogg

 

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