Ruiniert die globale Konkurrenz die Musikschulen? 

Die Musikschulen verlieren zunehmend die Deutungshoheit über die Musikpädagogik und damit auch über das Gesundheitsmanagement. Am Nationalen Gesundheitstag Musik streiten Repräsentanten privaten und öffentlichen Musikunterrichts über die Konsequenzen.

Nachhaltiges Gesundheitsmanagement beginnt in der Musikpädagogik, in erster Linie in den Musikschulen, die in der Schweiz gut organisiert sind und Präventionsmassnahmen gezielt aufbauen können. Sie haben dazu die Netzwerke und Erfahrungen. Allerdings rütteln mehr und mehr private Anbieter, nationale Internetplattformen und globale Angebote in den Sozialen Medien an den bewährten Fundamenten der Musikpädagogik. Es herrscht mittlerweile eine grosse Vielfalt an methodischen Ansätzen und Anbietern. Das führt dazu, dass die Musikpädagogik vom traditionellen Verkäufermarkt mit stabilen, gewerkschaftlich geschützten und damit vergleichsweise hohen Honoraransätzen zu einem praktisch vollständig liberalisierten und globalisierten Käufermarkt mit hohem Druck auf die Einkommenssituation der Musiklehrpersonen wird. Dabei besteht die Gefahr, dass Gesundheitsmanagement und Prävention als entbehrliche Luxusaspekte des Unterrichts unter die Räder kommen. Erst recht trifft dies auf Formen des Online-Unterrrichts zu, der den Unterrichtenden kaum physische Feedbacks ermöglicht. In Luzern stellen sich unter anderem Philippe Krüttli, der Präsident des Verbands Musikschulen Schweiz, Gerhard Wolters von der von ihm selbst gegründeten «Privaten Akademie für musik­pädagogische Innovation» sowie Dawn Rose, Musikpsychologin der Hochschule Luzern – Musik, diesen Herausforderungen.

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