Publikumspräferenzen bei digitalen Klassik-Events

Ein Forschungsteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main hat untersucht, ob es verschiedene Publikumstypen für klassische Konzert-Streams gibt, und konnte drei Gruppen identifizieren.

(Bild: Petr Kratochvil/publicdomainpictures.net)

Im Rahmen eines grösseren Forschungsprojekts zur Produktion und Gestaltung digitaler Konzerterlebnisse  befragte das Forschungsteam online  1619 Personen, die klassische Konzert-Streams nutzen. Sie machten Angaben zu ihren soziodemografischen Daten sowie zu ihren Nutzungserfahrungen mit Streaming-Plattformen und ihren Vorlieben bezüglich verschiedener möglicher Produktionsmerkmale digitaler Klassik-Events.

Über die Hälfte gehörte zu den «Digitalkonzert-Enthusiasten». Diese Gruppe ist offen für innovative und vielfältige Konzertfeatures, die die Möglichkeiten der Digitalität voll ausschöpfen, sowie für die Nutzung von Social-Media-Kanälen. Die «Digitalkonzert-Puristen» machten rund ein Drittel aus. Sie bevorzugen traditionelle Konzertmerkmale und On-Demand-Streams. Rund 15 Prozent der Befragten zeigten sich hinsichtlich ihrer Präferenzen eher unentschlossen und wurden entsprechend als «Unentschlossene und weniger Engagierte» bezeichnet.

Die Ergebnisse der Studie sind kürzlich im Fachmagazin The Journal of Arts Management, Law, and Society erschienen. Sie zeigen, dass soziodemografische Merkmale und Musikpräferenzen einen signifikanten, wenn auch schwachen Zusammenhang mit der Zugehörigkeit zu den genannten Publikumsgruppen aufweisen. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass klar voneinander unterschiedene Typen von klassischen Konzert-Streams entwickelt werden sollten, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

Originalartikel:
Egermann, H., Siebrasse, A., Weining, C., O’Neill, K., Tröndle, M., & Wald-Fuhrmann, M. (2024). Developing Digital Classical Concert Stream Offerings: A Typology of Audience Preferences. The Journal of Arts Management, Law, and Society, 54(3), 125–141. doi:10.1080/10632921.2024.2347397.

 

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