Lässt sich Musikalität an den Genen ablesen?

Ein internationales Forschungsteam hat DNA-Sequenzen aus Beethovens Haarsträhnen analysiert, auf der Suche nach genetischen Hinweisen der Musikalität.

Collage: MPIEA / F. Bernoully

Das Team unter Beteiligung der Max-Planck-Institute für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main und für Psycholinguistik (MPI-PL) in Nijmegen hat einen Indikator für die genetische Veranlagung zu einer bestimmten Eigenschaft oder Verhaltensweise berechnet, in diesem Fall für die Taktsynchronisation. Ziel war es, anhand des Beispiels zu zeigen, wie schwierig es ist, genetische Vorhersagen für jemanden zu treffen, der vor über 200 Jahren gelebt hat. Interessanterweise zeigte der Komponist im Vergleich zu Bevölkerungsstichproben des schwedischen Karolinska Instituts und der US-amerikanischen Vanderbilt University einen unauffälligen Indikator für Musikalität.

Die grosse Diskrepanz zwischen der DNA-basierten Vorhersage und Beethovens musikalischem Genie ist laut dem Team eine wertvolle Lektion: Sie zeige, dass man skeptisch sein sollte, wenn jemand behaupte, man könne mit einem Gentest zuverlässig bestimmen, ob ein Kind musikalisch oder auf einem anderen Gebiet besonders begabt sein werde.

Originalpublikation:
Wesseldijk, L. W., Henechowicz, T. L., Baker, D. J., Bignardi, G., Karlsson, R., Gordon, R. L., Mosing, M. A., Ullén, F., & Fisher, S. E. (2024). Notes from Beethoven’s Genome. Current Biology, 34(6), R233–R234. https://doi.org/10.1016/j.cub.2024.01.025

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