Zeitgenössische Musik weltweit und virtuell
2022 finden die World New Music Days in Auckland und Christchurch statt, die für Shanghai und Nanning geplanten mussten bis auf weiteres verschoben werden. Auf der Plattform Virtual Collaborative Series sind derzeit ukrainische Komponistinnen und Komponisten im Focus. Von bisher 126 vorgestellten Werken stammen 9 aus der Schweiz.
Das seit 1923 alljährlich stattfindende Festival der International Society for Contemporary Music, die ISCM World New Music Days, finden 2022 vom 23. bis 30. August in Auckland und Christchurch (Neuseeland) statt. Sie wurden aufgrund von Covid-Pandemie von 2020 auf 2022 verschoben. Die ISCM World New Music Days 2022 überschneiden sich mit dem Festival der Asian Composers League ACL, das vom 28. August bis zum 2. September dauert. Die lokalen Veranstalter des Doppelfestivals, die Composers Association of New Zealand (CANZ) sowie die ACL, führen das Festival 2022 an denselben Stätten unter weitgehender Beibehaltung des Programms von 2020 durch. Die Schweiz wird mit dem Werk Guarda i lumi von Esther Flückiger an den ISCM World New Music Days vertreten sein.
Die ISCM World New Music Days in Shanghai und Nanning, coronabedingt von 2021 auf März 2022 verschoben, sind erneut wegen der Covid-Pandemie – die Stadt Shanghai ist aktuell im Lockdown – abgesagt bzw. bis auf Weiteres verschoben worden. Einzelheiten zum Verschiebungsdatum werden gemäss der ISCM zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. An den ISCM World New Music Days in Shanghai und Nanning ist für die Schweiz die elektroakustische Komposition Glass Body von Karin Wetzel programmiert.
ISCM Virtual Collaborative Series
Die ISCM trotzt der Corona-Pandemie. In Ermangelung von Konzertaufführungsmöglichkeiten lancierte sie im Herbst 2020 die ISCM Virtual Collaborative Series, bei welcher Werke von Komponistinnen und Komponisten aller ISCM-Sektionen zweimal pro Woche online vorgestellt werden.
Ziel des Projekts ist es, die Online-Präsenz und die Berichterstattung über zeitgenössische Musik über die sozialen Medien zu fördern und so Brücken zwischen den verschiedenen Arten zeitgenössischer Musik zu schlagen, die in den verschiedenen Regionen der Welt komponiert und aufgeführt werden. Die Werke werden mit Aufnahmen und ausführlichen Biografien dokumentiert und auf den Seiten und Social Media-Kanälen der ISCM und deren Länder- und Ortssektionen promotet.
Aus aktuellem Anlass werden in diesen Wochen schwerpunktmässig Werke ukrainischer KomponistInnen, darunter von Oleksandr Kozarenko, der jüngst verstorbenen Hanna Havrylets, von Olexiy Voytenko, Alla Zagaykevych, Ivan Ostapovych und Julia Gomelskaya vorgestellt.
Insgesamt sind seit dem Start des Programmes 126 Kompositionen vorgestellt worden. Aus der Schweizer Auswahl von über 40 vorgeschlagenen Werken wurden von der ISCM-Jury bis dato 9 Werke Schweizer Komponistinnen und Komponisten in die ISCM Virtual Collaborative Series-Auswahl aufgenommen. Es sind dies (in alphabetischer Reihenfolge):
Heidi Baader-Nobs – Evasion
Arturo Corrales – Flow
Aglaia Graf – Birth of Gods
Klaus Huber – Tenebrae
Sachie Kobayashi – Les cieux roulent des yeux
Hanspeter Kyburz – Cells
Ulrike Mayer-Spohn – fKFW
Abril Padilla – Grimja
Karin Wetzel – Glass Body
Die gesamte ISCM Virtual Collaborative Series Selection ist unter den folgenden Links nachzusehen:
https://iscm.org/iscm-activities/collaborative-events/iscm-virtual-collaborative-series-2020/
https://www.facebook.com/media/set?vanity=ISCMSwitzerlandOFFICIAL&set=a.2741059042811093
https://www.facebook.com/international.society.for.contemporary.music
Für die Auswahl der Schweizer Werke an den Weltmusiktagen in die Virtual Collaborative Series der ISCM zeichnet die Schweizer ISCM-Sektion (Schweizerische Gesellschaft für Neue Musik / ISCM Switzerland) verantwortlich. In deren Vorstand walten aktuell David Rossel, Antoine Fachard, Arturo Corrales und Javier Hagen (Präsident).
- Bild: ISCM
- Aktuelle Schweizer Beteiligung an der ISCM Virtual Collaborative Series Selection (v.l.n.r. und o.n.u.): Heidi Baader-Nobs, Aglaia Graf, Abril Padilla, Klaus Huber, Hanspeter Kyburz, Ulrike Mayer-Spohn, Arturo Corrales, Sachie Kobayashi, Karin Wetzel