Schweizer Musikmarkt schrumpft weiter
Die 30 in IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) Schweiz zusammengeschlossenen Musiklabels erzielten laut einer offiziellen Medienmitteilung 2014 einen Gesamtumsatz von 84,8 Millionen Franken und somit 8 Prozent weniger als im Vorjahr. Schweizer Repertoire trug rund 27 Prozent zu diesem Ergebnis bei.
Die Entwicklung wird durch zwei Trends geprägt: Einerseits setzt sich der Umsatzrückgang im traditionellen CD-Geschäft fort, andererseits befindet sich auch das äusserst dynamische Digitalgeschäft in einem Strukturwandel, in dem die etablierten Download-Angebote durch Streaming-Dienstleister unter Druck gesetzt werden. Rund 6 Millionen Franken (etwa 26 Prozent) der Bruttoumsätze haben die IFPI-Mitglieder in den Aufbau nationaler Talente investiert.
Der Umsatz aus dem Verkauf von CD und anderen physischen Tonträgern trug 47,5 Millionen Franken zum Gesamtumsatz bei (2013: 53,7 Millionen Franken, -12 Prozent), wovon etwa 2 Millionen Franken auf Vinyl und andere Tonträger entfallen. Dieser Umsatzrückgang folgt grundsätzlich dem allgemeinen Trend der Ablösung der CD durch den Musikkonsum im Internet. Verstärkt wird der Trend durch die seit 2010 anhaltende Frankenstärke und die damit einhergehenden Direktimporte durch die Händler und Endverbraucher, was wiederum zu einer Verringerung der Verkaufsflächen für CD führt.
Der Anteil solcher direktimportierter CD beträgt laut IFPI Schweiz schätzungsweise gegen 30 Prozent der Käufe der Schweizer Endverbraucher; diese Einnahmen gehen an den Schweizer Vertrieben vorbei. Andererseits ist aber auch erkennbar, dass sich der Umsatzrückgang im CD-Geschäft zuletzt verlangsamt hat: Nachdem der Rückgang in den Vorjahren sehr drastisch ausfiel, betrug er 2014 noch -6,2 Millionen Franken (-12 Prozent). Der Anteil der physischen Tonträger am Gesamtumsatz betrug 2014 56 Prozent (2013:
58 Prozent).