«Improvisieren – Interpretieren»

An einem Symposium stellt die Hochschule der Künste Bern HKB aktuelle Projekte ihres Forschungsschwerpunkts Interpretation vor. Konzerte und Diskussionen begleiten die Präsentationen.

Bild: Carl Czerny, Systematische Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte, op. 200 (1829)

Beethovens «Fantasie», Die Urfassung des Fliegenden Holländers, Alfred Wälchli, die Kontrabassklarinette und Peter Cornelius als Musiktheoretiker – mit diesen Themen beschäftigen sich die fünf Projekte, die am Sa/So 12./13. und 19./20. Oktober 2013 präsentiert werden. Die Symposiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind zur Diskussion der Ergebnisse eingeladen. Zu einzelnen Themenkreisen stehen auch Konzerte auf dem Programm.

Das Projekt «Beethovens ‹Fantasie›» beschäftigt sich mit der um 1800 sehr lebendigen Kultur des Improvisierens, des pianistischen «Fantasierens». Theoretische Quellen wie auch praktische Beispiele kommen zur Sprache, zudem erklingen in drei Konzerten ganz verschiedene Stilrichtungen von (teil-)improvisierter Musik. Im Rahmen eines Workshops können sich Studierende mit verschiedenen Improvisationsmethoden bekannt machen.
Richard Wagners Oper Der fliegende Holländer für die historisch informierte Interpretationspraxis zu erschliessen, dies ist das Ziel eines weiteren Vorhabens. Für den November dieses Jahres ist eine praktische Rekonstruktion der damaligen Aufführungsbedingungen geplant. Im Rahmen des Symposiums soll der theoretische Rahmen dazu abgesteckt werden.
Ausgehend vom fragmentarisch gebliebenen und singulären literarischen Werk des Schriftstellers und Komponisten Alfred Wächli widmet sich dieses Projekt neuen Möglichkeiten für die Analyse, Edition und Kreation von multiperspektivischer Literatur.
Mittels modernster Methoden wurde das bislang alles andere als perfekte Corpus der Kontrabassklarinette akustisch optimiert und mit einer elektromechanischen Klappensteuerung versehen. Nun kann ein Funktionsmuster des verbesserten Instruments inklusive seiner Entstehungsgeschichte präsentiert werden.
Anhand von Quellen aus dem Nachlass von Peter Cornelius (1824–1874) wird Material zur Musiktheorie des mittleren 19. Jh. vorgestellt und in den ästhetischen Kontext der Zeit gestellt. Über Cornelius hinaus werden dadurch Aufschlüsse zur Musik von Liszt, Wagner, Bruckner und R. Strauss möglich.

Programmübersicht 

Weitere Informationen: Forschungsschwerpunkt Interpretation
 

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